Zur Afrikapolitik des wieder zu kurz kommenden deutschen Imperialismus

- Erklärung der Freien Deutschen Jugend -

Weil die deutsche Bourgeoisie im 19. Jahrhundert zu spät die politische Macht ergriffen, zu spät ihren Nationalstaat geschaffen, zu spät als politischer Machtfaktor auf die Weltbühne getreten ist, blieb sie bei der Aufteilung der Welt hinter den anderen imperialistischen Räubern zurück – die Welt war bereits aufgeteilt. Daraus resultierte die besondere Aggressivität des deutschen Imperialismus und das war der ausschlaggebende Faktor für den Ersten Weltkrieg.
Wenn heute ein deutscher „Entwicklungs“minister sagt, „Afrika ist der Wachstums- und Zukunftsmarkt vor der Haustüre Europas. Wir können und sollen diesen Zukunftsmarkt nicht den Chinesen, Russen und Türken überlassen“ (Gerd Müller, deutscher „Entwicklungs“minister), dann geht es wieder um die Neuaufteilung der Welt, um die Angst, zu spät und zu kurz zu kommen bei der Ausbeutung von Rohstoffquellen und Absatzmärkten. Während der politische und ökonomische Einfluss Frankreichs auf dem afrikanischen Kontinent nach wie vor stark ist und die Volksrepublik China in großen Schritten die Kontrolle anstrebt, spielt Afrika für den deutschen Außenhandel eine geringe Rolle. Das wollen die Vertreter des deutschen Kapitals ändern, aber die Neuaufteilung der imperialistischen Einflusssphären ist in Zeiten des Imperialismus und der Weltwirtschaftskrise nur noch mit Krieg zu haben.

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